Märzenbecher (Leucojum vernum): Der Frühjahrsblüher

Die Märzenbecher eröffnen alljährlich den Reigen der Frühjahrsblüher im Laubmischwald bzw. im Auenwald.

Eigentlich trägt die zu den Amaryllisgewächsen gehörende Blume die Bezeichnung Frühlingsknotenblume. Im Volksmund heißt sie jedoch Märzenbecher, Märzglöckchen oder Märzbecher. Ihr Bestand ist so weit zurückgegangen, dass sie zu den gefährdeten Arten zählt und deshalb unter Naturschutz steht.

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Pflanzenbeschreibung

Als ausdauernde, krautige Pflanze erreicht der Märzenbecher eine Wuchshöhe von 10 bis 30 cm. Die an MärzenbecherSchneeglöckchen erinnernden Blüten erscheinen an günstigen Standorten bereits im Februar. Die Märzenbecher versorgen somit die allerersten Insekten im Jahr mit Nahrung, zu denen auch die Hummeln zählen. Die Zwiebeln sind etwa 2 cm dick und liegen verhältnismäßig tief im Erdboden. Aus ihnen sprießen 3 bis 5 etwa 1 cm breite, spitz zulaufende Laubblätter.

Gewöhnlich bringen Märzenbecher jeweils nur einen Blütenstängel hervor. Die weiße, glockenförmige Blüte besteht aus sechs gleich langen Hüllblättern, die an den Spitzen gelb-grüne Verzierungen aufweisen. An einem grünen Blütenschaft mit kurzem Stiel befestigt, hängt die Märzenbecherblüte ähnlich einer Laterne an einem Mast.

Zwei aus dem Pflanzenstängel wachsende Hochblätter ragen etwa 3,5 cm über den Stängel hinaus und verschmelzen miteinander. Ansonsten ist der Blütenstängel der Märzenbecher blattlos. Märzenbecher ziehen sich bereits im Frühsommer wieder in die Zwiebel zurück.

Standort

Obwohl Märzenbecher zu den Waldblumen zählen, möchten sie trotzdem ausreichend Licht, jedoch keine pralle Sonne. Deshalb bevorzugen sie Laub- bzw. Laubmischwälder, die im Februar und im März noch keine Blätter tragen und somit noch genug Helligkeit durchlassen.

Ein feuchter und nährstoffreicher Boden, der auch leicht sauer sein darf, bietet die ideale Grundlage für Märzenbecher. Vereinzelt treten sie auch auf Auwiesen auf.

Vorkommen

Märzenbecher wachsen gewöhnlich in Gruppen. Größere Vorkommen in Deutschland befinden sich im Leipziger Auenwald, in der Sächsischen Schweiz, am Nordhang der Fränkischen Schweiz und im Märzenbecherwald innerhalb des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen. Ansonsten kommen Märzenbecher in diversen südeuropäischen Ländern vor.