Eher klein und bescheiden präsentiert sich alljährlich im zeitigen Frühjahr das zur Familie der Veilchengewächse gehörende Waldveilchen
Pflanzenbeschreibung
Waldveilchen erreichen eine Gesamthöhe von 10 cm, vereinzelt auch etwas mehr. Die herzförmigen, wechselständigen und gestielten Blätter sitzen, im Gegensatz zu anderen Veilchenarten, auch an den Blütenstängeln. Sie sind behaart, vor allem die schmaleren Nebenblätter. Zudem verlaufen die Blätter der Waldveilchen nach oben hin leicht spitz zu. Die fünf schmalen, sich nicht oder nur gering überlappenden Blütenblätter erstrahlen in einem hellen Violett.
Das unterste Blatt, das als Landeplatz für die bestäubenden Insekten dient, ist heller, nahezu weiß mit lilafarbenen Adern. Der nach hinten gerichtete Sporn trägt dagegen ein dunkles Lila, teilweise ins Rötliche gehend. Zunächst besitzen die Waldveilchen-Blüten die Form eines Kelches, öffnen sich jedoch noch komplett und neigen sich dem Boden zu. Blütezeit der Waldveilchen ist von März bis Mai, manchmal auch länger. Die Frucht entwickelt sich zu einer dreiteiligen Kapsel.
Vorkommen
Waldveilchen sind vorwiegend in Mitteleuropa anzutreffen, allerdings nur unterhalb 1.600 m. Es existieren aber auch Bestände in Finnland. Der Boden für Waldveilchen sollte schattig bis halbschattig, nährstoffreich und kalkhaltig sein. In humusreichen Laub- und Mischwäldern findet das Waldveilchen ideale Bedingungen und zählt deshalb dort zu den häufigsten Waldblumen.
Vermehrung
Das Waldveilchen lässt seine Samen durch Ameisen verbreiten. Diesem sogenannten myrmekochoren Syndrom bedienen sich auch noch andere Pflanzen. An jedem Samenkorn hängt ein Fettkörper, angereichert mit Fett- und Aminosäuren sowie Zucker. Da sich die Stängel der Waldveilchen mit den anhaftenden Fruchtkörpern durch den gebeugten Blütenstiel nahezu am Boden befinden, sind sie für die Ameisen gut erreichbar.
Diese transportieren die Samen als Nahrung für ihre Brut in die Nester oder machen sich unterwegs über den Leckerbissen her. Das Waldveilchen bedient sich noch einer weiteren Strategie zur Ausbreitung seiner Samen, denn es schleudert seine reifen Samen hinaus in die Welt.